Samstag, 20. August 2011
Kaufen oder nicht Kaufen? - Das ist NICHT die Frage
Wenn Sie für die Pension, welche erst im Jahr 2033 ein Thema ist, investieren und ansparen wollen, sollten Aktien in einem gewissen Ausmaß gekauft werden. Handelt es sich beim geplanten Investment jedoch um eine kurzfristige Veranlagung über nur 3 Jahre, so sind Aktien sicher nicht das richtige Instrument.
Anleger zerbrechen sich viel zu oft den Kopf über das Timing beim Investment in Aktien und versuchen den Markt quasi „auszutricksen“. Doch das wird nicht gelingen. Finanzkrisen wie auch Hausse-Phasen kündigen sich nicht lauthals an. Sie sind das Ergebnis verschiedener Faktoren, wie Wirtschaftswachstum, Gewinnentwicklung der Unternehmen, Inflation usw. Aber auch regulatorische Voraussetzungen und allgemeine Stimmung können Ausverkäufe oder starke Kursgewinne auslösen. Die Anleger verwenden also viel zu viel Zeit um herauszufinden, wie sich die Börsen in den nächsten Wochen entwickeln werden - und scheitern damit.
Meines Erachtens ist es viel wichtiger, sich über das Ziel der Veranlagung im Klaren zu sein. Wie lang ist der Zeithorizont? Benötige ich während der Laufzeit eventuell Auszahlungen? Verfüge ich noch über andere Gelder, die ich im Fall eines Engpasses flüssig machen kann? Wie hoch ist meine grundsätzliche Risikotoleranz? Etc. Wenn alle diese Fragen beantwortet sind, dann ergibt sich die Aktienquote eines Portfolios von selbst.
Doch nicht allein die Aktienquote ist entscheidend. Achten Sie auch darauf, Ihre Veranlagung auf verschiedene Anlageklassen zu verteilen. Denken Sie nicht nur an Aktien und Cash. Beachten Sie auch Anleihen, Unternehmensanleihen, Emerging Market Anleihen etc. Streuen Sie ihr Portfolio in unterschiedliche Investments und reduzieren Sie gegen Ende der Laufzeit kontinuierlich das Risiko gegen Ende Ihrer der Laufzeit.
Mittwoch, 30. März 2011
Österreich ist "Vize-Weltmeister" bei Pensionsdauer
Die Österreicher verbringen heute durchschnittlich mehr als 23 Jahre in Pension – das ist in etwa doppelt so viel wie 1970. Damit liegt Österreich europaweit auf Platz 2. Das Langlebigkeitsphänomen lässt bis 2060 die altersabhängigen staatlichen Ausgaben auf knapp 30% des BIP ansteigen. Künftig sei daher beim österreichischen Pensionssystem, das in Sachen Nachhaltigkeit im EU-Vergleich auf Platz 18 liegt, eine stärkere Diversifizierung der Risiken und Ertragsquellen der Altersvorsorgesysteme notwendig, sind Experten eines großen Versicherers überzeugt.
„Die weltweite Alterung ist ein struktureller Trend mit potenziell dramatischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen, sowohl für die Staatshaushalte als auch für jeden einzelnen“, kommentiert Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich, die aktuellen Ergebnisse des Allianz Demographic Pulse.
Die zunehmende Lebenserwartung hat in Verbindung mit dem sinkenden Pensionsantrittsalter bis zum Ende der 1990er Jahre zu einer enormen Zunahme der Zeit geführt, die der Einzelne in Rente verbringt. In Österreich hat sich diese Zeitspanne seit den 1970er Jahren verdoppelt: War die damals durchschnittliche Verweildauer im Ruhestand 12,4 Jahre, beträgt sie heute 23,1 Jahre. Nur die Franzosen sind noch länger in Pension – durchschnittlich 24 Jahre.
Hohe Lebenserwartungen und alternde Gesellschaften sind in vielen Ländern der Welt entweder heute Realität oder werden es bald sein. Der Anteil der über 60-jährigen Bevölkerung in Österreich wird von aktuell 23,1% auf 35,8% im Jahr 2050 steigen. Hinter dieser positiven Entwicklung verbergen sich gewaltige gesellschaftliche, medizinische und soziale Fortschritte. Doch die Langlebigkeit hat ihren Preis: Die altersabhängigen Staatsausgaben in Österreich werden von aktuell 26,0% des BIP auf 29,1% des BIP in 2060 wachsen, was über dem Durchschnitt der EU-27 liegt. Die Ausgaben für Pflege werden relativ am stärksten wachsen, von 1,3% auf 2,5% des BIP bis 2060. Die Ausgaben für Pensionen werden von 12,8% auf 13,7% des BIP steigen, der Bereich Gesundheit von 6,5% auf 8% des BIP
Mittwoch, 16. März 2011
Der "Erfinder" des Papiergeldes: Mörder und Finanzgenie
Donnerstag, 10. März 2011
Gefahr für die Wirtschaft - Welt fürchtet Ölschock
Samstag, 5. März 2011
Ist das BIP wirklich der Indikator für Wohlstand?
Sonntag, 27. Februar 2011
Rendite erhöhen, Risiko senken. Portfoliooptimierung nach Markowitz
Wertpapierportfolio nach Markowitz optimieren
Ein gutes Wertpapierdepot ist mehr als eine lange Liste von Wertpapieren. Es ist eine ausbalancierte Einheit, die dem Investor gleichermaßen Chance und Absicherung unter einer Vielzahl von möglichen zukünftigen Entwicklungen bietet. Das ist - grob vereinfacht - die Kernthese der Portfoliotheorie von Harry Markowitz, für die er 1990 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde.
Anmerkung: Die nächsten 2 Absätze beschreiben den wissenschaftlichen Hintergrund. Im Zweifel einfach weiterlesen.
Sein Ansatz: Anleger sollten nicht nur ihre Gewinne maximieren, sondern auch die Risiken minimieren. Als Maßzahl für das Risiko verwendet Markowitz den Grad, um den der Wert einer Anlage um seinen Durchschnitt schwankt, die Standardabweichung. Markowitz hatte erkannt, dass die Kombination verschiedener Aktien das Gesamtrisiko eines Portfolios senken kann. Denn viele Aktien bewegen sich bei gleichen Umweltbedingungen unabhängig voneinander oder sogar entgegengesetzt.
Umsetzbare Aktiendepots mit optimalem Risiko und Ertrag bezeichnete er als effiziente Portfolios und bildete sie in einem Diagramm auf seiner legendären Effizienzkurve ab. Das umsetzbare Portfolio mit dem geringstem Risiko nannte er Minimum-Varianz-Portfolio (siehe Graphik). Markowitz hatte seine Lehre auf reine Aktiendepots beschränkt. Inzwischen haben sie andere Portfoliotheoretiker um weitere Anlageformen erweitert. Denn indem Anleger einem Aktiendepot beispielsweise Anleihen, Rohstoffe oder Hedge-Fonds beimischen, können sie Risiken zusätzlich senken, ohne ihre Chancen allzu stark zu beschneiden.
Was ist zu tun, um die Erkenntnisse von Harry Markowitz gewinnbringend für das eigene Wertpapierdepot umzusetzen:
Ein gutes Wertpapierdepot ist mehr als eine lange Liste von Wertpapieren. Es ist eine ausbalancierte Einheit, die dem Investor gleichermaßen Chance und Absicherung unter einer Vielzahl von möglichen zukünftigen Entwicklungen bietet. Das ist - grob vereinfacht - die Kernthese der Portfoliotheorie von Harry Markowitz, für die er 1990 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde.
Anmerkung: Die nächsten 2 Absätze beschreiben den wissenschaftlichen Hintergrund. Im Zweifel einfach weiterlesen.
Sein Ansatz: Anleger sollten nicht nur ihre Gewinne maximieren, sondern auch die Risiken minimieren. Als Maßzahl für das Risiko verwendet Markowitz den Grad, um den der Wert einer Anlage um seinen Durchschnitt schwankt, die Standardabweichung. Markowitz hatte erkannt, dass die Kombination verschiedener Aktien das Gesamtrisiko eines Portfolios senken kann. Denn viele Aktien bewegen sich bei gleichen Umweltbedingungen unabhängig voneinander oder sogar entgegengesetzt.
Umsetzbare Aktiendepots mit optimalem Risiko und Ertrag bezeichnete er als effiziente Portfolios und bildete sie in einem Diagramm auf seiner legendären Effizienzkurve ab. Das umsetzbare Portfolio mit dem geringstem Risiko nannte er Minimum-Varianz-Portfolio (siehe Graphik). Markowitz hatte seine Lehre auf reine Aktiendepots beschränkt. Inzwischen haben sie andere Portfoliotheoretiker um weitere Anlageformen erweitert. Denn indem Anleger einem Aktiendepot beispielsweise Anleihen, Rohstoffe oder Hedge-Fonds beimischen, können sie Risiken zusätzlich senken, ohne ihre Chancen allzu stark zu beschneiden.
Was ist zu tun, um die Erkenntnisse von Harry Markowitz gewinnbringend für das eigene Wertpapierdepot umzusetzen:
Schritt 1: Der Kassensturz
Im Vordergrund des Anlegers sollte das persönliche Einkommen stehen. Zur Bestandsaufnahme gehören außerdem, soweit prognostizierbar, die zukünftigen Vermögensverhältnisse. Ausgaben, die innerhalb der kommenden fünf Jahre anstehen, gehören nicht in das langfristige Portfolio. Stattdessen sind Tagesgelder oder eine Anleihe mit passender Laufzeit angebracht. Das Gleiche gilt für den Notgroschen, der ebenfalls schnell verfügbar sein sollte.
Schritt 2: Was bin ich?
Anleger sollten sich ihre Ziele, den Zeithorizont für die Anlage und ihre Risikobereitschaft genau überlegen. Allein für die Ziele gebe es so verschiedene Möglichkeiten, wie den maximalen Gewinn, Steueroptimierung, Inflationsausgleich oder einfach den Wunsch, das Vermögen zu erhalten. Generell gilt: Je länger ein Anleger Zeit hat, desto höhere Risiken kann er eingehen. Und je mehr Gewinn er abräumen will, desto stärkere Wertschwankungen, auch Volatilität genannt, muss er dafür in Kauf nehmen.
Schritt 3: Ohne Gleichschritt marsch
Schritt 4: sondieren und sortieren
Aktien bieten von sämtlichen Anlageklassen die höchsten Renditechancen. Sie verursachen aber auch die stärksten Kursschwankungen und damit auch die höchsten Risiken. Dabei unterscheidet man zwischen dem systematischen Risiko, das die Aktienmärkte insgesamt mit sich bringen, und dem jeder einzelnen Aktie innewohnenden Risiko.
Um dieses unsystematische Risiko auf eine vernachlässigbare Größe zu drücken, gehören laut statistischen Untersuchungen mindestens 20 verschiedene Werte ins Depot.
Schritt 5: Der ruhende Pol
Der Kern einer jeden Anlagestrategie ist das Verhältnis zwischen Aktien und Anleihen. Anleihen bringen feste Zinsen, und ihr Risiko ist nur ein Sechstel so hoch wie das von Aktienfonds. Das heißt, wenn es die richtige Art von Renten ist.
Schritt 6: Das Beiwerk
Seit der Begründung der Portfoliotheorie durch Markowitz hat sich die Anlagewelt ein wenig weitergedreht. Inzwischen sind weitere Ingredienzen verfügbar, die das Portfolio von den allgemeinen Aktientrends abkoppeln können. Es soll dadurch vor allem unempfindlicher gegenüber Rückschlägen werden.
Schritt 7: Tauschen und pflegen
Durch unterschiedliche Wertentwicklungen verschieben sich die Gewichte der einzelnen Positionen. In diesen Fällen sollte der Anleger das Depot wieder in seine ursprüngliche Form zurückbringen, es also rebalancieren. Das wirkt antizyklisch, denn er baut dadurch teure und risikoreicher gewordene Positionen ab und fährt zurück gebliebene Teile hoch. Hält er sich dabei an ein festes System, schaltet er zudem seine größte Schwäche aus: seine Emotionen.