Sonntag, 27. Februar 2011

Rendite erhöhen, Risiko senken. Portfoliooptimierung nach Markowitz

Wertpapierportfolio nach Markowitz optimieren

Ein gutes Wertpapierdepot ist mehr als eine lange Liste von Wertpapieren. Es ist eine ausbalancierte Einheit, die dem Investor gleichermaßen Chance und Absicherung unter einer Vielzahl von möglichen zukünftigen Entwicklungen bietet. Das ist - grob vereinfacht - die Kernthese der Portfoliotheorie von Harry Markowitz, für die er 1990 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde.
Anmerkung: Die nächsten 2 Absätze beschreiben den wissenschaftlichen Hintergrund. Im Zweifel einfach weiterlesen.
Sein Ansatz: Anleger sollten nicht nur ihre Gewinne maximieren, sondern auch die Risiken minimieren. Als Maßzahl für das Risiko verwendet Markowitz den Grad, um den der Wert einer Anlage um seinen Durchschnitt schwankt, die Standardabweichung. Markowitz hatte erkannt, dass die Kombination verschiedener Aktien das Gesamtrisiko eines Portfolios senken kann. Denn viele Aktien bewegen sich bei gleichen Umweltbedingungen unabhängig voneinander oder sogar entgegengesetzt.
Umsetzbare Aktiendepots mit optimalem Risiko und Ertrag bezeichnete er als effiziente Portfolios und bildete sie in einem Diagramm auf seiner legendären Effizienzkurve ab. Das umsetzbare Portfolio mit dem geringstem Risiko nannte er Minimum-Varianz-Portfolio (siehe Graphik). Markowitz hatte seine Lehre auf reine Aktiendepots beschränkt. Inzwischen haben sie andere Portfoliotheoretiker um weitere Anlageformen erweitert. Denn indem Anleger einem Aktiendepot beispielsweise Anleihen, Rohstoffe oder Hedge-Fonds beimischen, können sie Risiken zusätzlich senken, ohne ihre Chancen allzu stark zu beschneiden.
Was ist zu tun, um die Erkenntnisse von Harry Markowitz gewinnbringend für das eigene Wertpapierdepot umzusetzen:
Ein gutes Wertpapierdepot ist mehr als eine lange Liste von Wertpapieren. Es ist eine ausbalancierte Einheit, die dem Investor gleichermaßen Chance und Absicherung unter einer Vielzahl von möglichen zukünftigen Entwicklungen bietet. Das ist - grob vereinfacht - die Kernthese der Portfoliotheorie von Harry Markowitz, für die er 1990 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde.
Anmerkung: Die nächsten 2 Absätze beschreiben den wissenschaftlichen Hintergrund. Im Zweifel einfach weiterlesen.
Sein Ansatz: Anleger sollten nicht nur ihre Gewinne maximieren, sondern auch die Risiken minimieren. Als Maßzahl für das Risiko verwendet Markowitz den Grad, um den der Wert einer Anlage um seinen Durchschnitt schwankt, die Standardabweichung. Markowitz hatte erkannt, dass die Kombination verschiedener Aktien das Gesamtrisiko eines Portfolios senken kann. Denn viele Aktien bewegen sich bei gleichen Umweltbedingungen unabhängig voneinander oder sogar entgegengesetzt.
Umsetzbare Aktiendepots mit optimalem Risiko und Ertrag bezeichnete er als effiziente Portfolios und bildete sie in einem Diagramm auf seiner legendären Effizienzkurve ab. Das umsetzbare Portfolio mit dem geringstem Risiko nannte er Minimum-Varianz-Portfolio (siehe Graphik). Markowitz hatte seine Lehre auf reine Aktiendepots beschränkt. Inzwischen haben sie andere Portfoliotheoretiker um weitere Anlageformen erweitert. Denn indem Anleger einem Aktiendepot beispielsweise Anleihen, Rohstoffe oder Hedge-Fonds beimischen, können sie Risiken zusätzlich senken, ohne ihre Chancen allzu stark zu beschneiden.
Was ist zu tun, um die Erkenntnisse von Harry Markowitz gewinnbringend für das eigene Wertpapierdepot umzusetzen:

Schritt 1: Der Kassensturz

Im Vordergrund des Anlegers sollte das persönliche Einkommen stehen. Zur Bestandsaufnahme gehören außerdem, soweit prognostizierbar, die zukünftigen Vermögensverhältnisse. Ausgaben, die innerhalb der kommenden fünf Jahre anstehen, gehören nicht in das langfristige Portfolio. Stattdessen sind Tagesgelder oder eine Anleihe mit passender Laufzeit angebracht. Das Gleiche gilt für den Notgroschen, der ebenfalls schnell verfügbar sein sollte.

Schritt 2: Was bin ich?

Anleger sollten sich ihre Ziele, den Zeithorizont für die Anlage und ihre Risikobereitschaft genau überlegen. Allein für die Ziele gebe es so verschiedene Möglichkeiten, wie den maximalen Gewinn, Steueroptimierung, Inflationsausgleich oder einfach den Wunsch, das Vermögen zu erhalten. Generell gilt: Je länger ein Anleger Zeit hat, desto höhere Risiken kann er eingehen. Und je mehr Gewinn er abräumen will, desto stärkere Wertschwankungen, auch Volatilität genannt, muss er dafür in Kauf nehmen.

Schritt 3: Ohne Gleichschritt marsch

Eines der wichtigsten Instrumente, um die Risiken im Depot zu senken, ist die Korrelation. Sie gibt an, wie sich die verschiedenen Anlageklassen im direkten Vergleich zueinander bewegen. Ein Wert von 1 bedeutet den genauen Gleichlauf. Bei 0 bewegen sich die Elemente unabhängig voneinander, und bei minus 1 verhalten sie sich genau entgegengesetzt.

Das Beispiel eines Ölunternehmens und einer Fluglinie macht es anschaulich: Steigt der Ölpreis, erhöht das direkt die Kosten der Fluglinie. Die Gewinnspanne sinkt. Das Ölunternehmen verdient jedoch durch die gestiegenen Kerosinpreise mehr Geld als zuvor. Die Geschäftsverläufe und Aktienkurse der beiden verglichenen Unternehmen dürften sich dadurch in der Regel entgegengesetzt, also in negativer Korrelation, bewegen. Über diese Stellschraube kann ein Anleger das Risiko seines Depots deutlich verringern, ohne zwangsläufig nennenswerte Renditeeinbußen zu erleiden. Wenn ein Teil des Depots einmal schlechte Zeiten durchmacht, sind andere Teile davon nicht betroffen oder entwickeln sich im Gegenteil sogar besonders stark.


Schritt 4: sondieren und sortieren

Aktien bieten von sämtlichen Anlageklassen die höchsten Renditechancen. Sie verursachen aber auch die stärksten Kursschwankungen und damit auch die höchsten Risiken. Dabei unterscheidet man zwischen dem systematischen Risiko, das die Aktienmärkte insgesamt mit sich bringen, und dem jeder einzelnen Aktie innewohnenden Risiko.

Um dieses unsystematische Risiko auf eine vernachlässigbare Größe zu drücken, gehören laut statistischen Untersuchungen mindestens 20 verschiedene Werte ins Depot.

Schritt 5: Der ruhende Pol

Der Kern einer jeden Anlagestrategie ist das Verhältnis zwischen Aktien und Anleihen. Anleihen bringen feste Zinsen, und ihr Risiko ist nur ein Sechstel so hoch wie das von Aktienfonds. Das heißt, wenn es die richtige Art von Renten ist.

Schritt 6: Das Beiwerk

Seit der Begründung der Portfoliotheorie durch Markowitz hat sich die Anlagewelt ein wenig weitergedreht. Inzwischen sind weitere Ingredienzen verfügbar, die das Portfolio von den allgemeinen Aktientrends abkoppeln können. Es soll dadurch vor allem unempfindlicher gegenüber Rückschlägen werden.


Schritt 7: Tauschen und pflegen

Durch unterschiedliche Wertentwicklungen verschieben sich die Gewichte der einzelnen Positionen. In diesen Fällen sollte der Anleger das Depot wieder in seine ursprüngliche Form zurückbringen, es also rebalancieren. Das wirkt antizyklisch, denn er baut dadurch teure und risikoreicher gewordene Positionen ab und fährt zurück gebliebene Teile hoch. Hält er sich dabei an ein festes System, schaltet er zudem seine größte Schwäche aus: seine Emotionen.

Freitag, 25. Februar 2011

Überalterung ist nicht nur ein Pensionsproblem

Immer wieder wurde in den letzten Jahren über das Thema Demographie gesprochen. Die Österreicher werden immer älter und haben immer weniger Kinder, das führt zu Problemen.

In den bisherigen Diskussionen wurde dieses Problem jedoch immer nur in Bezug auf die Pensionen betrachtet. Durch die ständig steigende Lebenserwartung und den immer späteren Einstieg ins Berufsleben werden wir zwangsläufige länger arbeiten müssen. Nur dann ist das Pensionssystem gesichert (was ja nicht allen Politikern so klar ist. - Aber das ist eine andere Geschichte).

Mit der Diskussion um die Pensionen scheint das Thema Demographie jedoch erstmal abgeschlossen. Nur wenige machen sich wirklich Gedanken darüber, welche Konsequenzen diese Verschiebung in der Altersstruktur der Gesellschaft noch haben wird. Schauen wir mal nach Japan - das Land mit den größten demographischen Problemen.

In Japan gab es in den letzten 20 Jahren nahezu kein Wirtschaftswachstum. Die Zinsen verharren auf extrem tiefen Niveaus und der Konsum der Japaner ist schon seit Jahren sehr sparsam. Könnte dies vielleicht die Auswirkung der Überalterung sein? Müssen auch andere Länder mit ähnlichen schwachen Wachstumsraten rechnen?

Unsere Wirtschaftssysteme sind darauf ausgelegt, dass immer junge Menschen nachkommen. Hersteller von Mopeds vertrauen darauf, dass es jedes Jahr wieder neue 16-jährige gibt, die sich einen fahrbaren Untersatz zulegen oder auch die Handyindustrie setzt darauf, dass es immer Jungendliche gibt, die die speziellen Features neuer Handymodelle benötigen (Stichwort Facebook, mobiles Internet oder Apps).

Was passiert jedoch, wenn die Anzahl der potenziellen Kunden stetig zurückgeht? Wenn der Pool der Älteren immer größer wird und zu wenig Jungendliche nachkommen? Die Unternehmen werden sich dieser Gruppe der Älteren zuwenden, die Produkte werden anders werden (müssen). Die Innovation wird nicht in Richtung schneller und umfangreicher gehen sondern man wird sich auf Design und/oder Anwenderfreundlichkeit spezialisieren.

Frank Schirrmacher, Herausgeber der FAZ, hat in einem Vortrag darauf hingewiesen. In den kommenden 10 Jahren werden umfangreiche Umwälzungen auf Grund dieser demographischen Veränderungen passieren. Er prognostiziert, dass wir Österreich im 10 Jahren nicht mehr wieder erkennen werden. Der Prozess der demographischen Veränderung wird bis ins Jahr 2060 unumkehrbar sein. Selbst durch Zuwanderung ist die Überalterung nicht mehr aufzuhalten. Durch Zuwanderung wird das Problem zwar kurzfristig verringert - doch auch die Zuwanderer älter werden.

Es bleibt daher zu hoffen, dass sich unsere Wirtschaft besser auf diese Situation einstellen kann. Sonst droht uns ein Szenario wie in Japan.

Samstag, 19. Februar 2011

Überwachung von Fremdwährungskrediten

Fremdwährungskredit-Kunden, haben nun die Möglichkeit, sich unabhängig von ihrer Bank selbst ein Bild über die Situation ihrer Fremdwährungskredite zu machen. Möglich macht das „FX-Home“ von R&S Software, ein Online-Fwk-Management. Diese Computer-Software kostet 42 € (einschließlich MWSt.) für ein Jahr und wird nach Registrierung unter www.fxhome.at sowie Zahlung freigeschaltet. Damit können Kunden ständig beobachten, wie sie mit ihrem Kredit tagesaktuell liegen, wie groß ihre Tilgungsträger-Lücke ist und zusätzlich die individuelle Kurswarnfunktion nutzen, wenn es zu vom Einstiegskurs stark abweichenden Wechselkurs-Änderungen kommt; es werden auch etwaige Zinsenersparnisse dargestellt.

Freitag, 11. Februar 2011

Zinsangst, ein ständiger Begleiter

Haben Sie Angst vor steigenden Zinsen? Wenn ja, dann sind Sie damit wahrlich nicht alleine. Es gibt nur wenige Marktphasen, in denen die Marktteilnehmer das Thema Zinsrisiko sehr entspannt sahen: Angst vor Zinsanstiegen ist sozusagen ein Dauerbrenner! Das bestätigen nicht nur persönliche Erfahrungen sondern auch historische Zinskurven, deren meist steile Form diesbezügliche Rückschlüsse zulässt.

Ganz überraschend ist das nicht. Schließlich finden sich viele Investoren, die auf der Suche nach sicheren Investments sind, in Veranlagungen wie Staatsanleihen oder in Anleihen anderer Emittenten, die eine sehr vertrauenswürdige Bonität bieten. Und das größte Risiko dieser ist - ganz klar - eben das Zinsänderungsrisiko. Vor allem Anleihen mit längeren Laufzeiten sind diesem ausgesetzt und es zu ignorieren wäre unangebracht und verantwortungslos.

Es ist leider auch nicht möglich durch gezieltes Timing oder durch Prognosen dieses Risiko seriös auszuschalten. Sehr wohl kann man aber dieses Risiko streuen. Entweder, indem man das Zinsrisiko sehr bewusst auf die Schultern mehrerer Währungen verteilt, oder indem man andere Asset Kategorien miteinbezieht, die einen Teil dieser Last nehmen können.

Wenn Sie auch zu jenen gehören, die ein ungutes Gefühl haben wenn Sie das Wort Zins hören: Reden Sie doch mit dem Veranlager Ihres Vertrauens. Er sollte Ihnen zumindest Linderung verschaffen können.

Dienstag, 1. Februar 2011

Keine Panik bei Fremdwährungskrediten

Wien (OTS) - "Man muss sich schon fragen, was die Aufregung um den teuren Franken bei der aktuellen Zinssituation soll", beruhigt Finanzierungsexperte Gerhard Massenbauer im neuen GEWINN alle Fremdwährungs-kreditnehmer, "wenn man bedenkt, dass vor dem Frankenkursanstieg im Jahr 2008 noch satte vier Prozent Zinsen bezahlt wurden, muss der FX-Kreditnehmer heute 2,3 Prozent weniger Zinsen aufwenden als vor der Finanzkrise!"
Er rechnet folgendes vor: Bei einem aktuellen Schweizer Libor von 0,17 Prozent und einem angenommenen Aufschlag von 1,25 Prozent ergibt sich ein Gesamtzinssatz von 1,42
Prozent.

Wenn die Kreditsumme, wie aktuell wegen des stark gestiegenen Schweizer Franken um gut 20 Prozent höher ist als zu Beginn der Kreditsaufnahme, leistet man gegenüber dem ursprünglichen Nominale einen um 0,284 Prozent erhöhten Zinssatz. Mit Libor und Aufschlag kommt man derzeit "nur" auf einen Gesamtzinssatz von 1,7 Prozent. Generell sind Kredite so günstig, wie schon lange nicht mehr, vorausgesetzt man verfügt über eine gute Bonität. Wie die Banken die Bonitäten von Kreditnehmer einstufen, was Hypothekar- und Konsumkredite momentan kosten sowie alles über günstige Firmenkredite lesen sie im neuen GEWINN.